In den technischen Beschreibungen von Smartphones liest man immer häufiger von einem sogenannten ToF-Sensor oder einer Time-of-Flight-Kamera. Wir erklären Dir, was das ist und wofür die Technologie eingesetzt werden kann.

Immer mehr Smartphones nutzen auf der Vorder- oder Rückseite nicht nur gewöhnliche Kameralinsen, mit denen Du Fotos aufnehmen kannst, sondern auch zusätzliche Sensoren. Ein Beispiel hierfür ist die ToF-Kamera: Der sogenannte Time-of-FlightSensor wird von einigen Herstellern (z. B. HUAWEI, OPPO, Xiaomi, Samsung) verwendet, um zusätzliche Bildinformationen an das Handy zu übermitteln. Fotos kannst Du mit dieser speziellen Kamera nicht schießen.

Time-of-Flight-Kamera: So funktioniert die Technologie

Der Begriff beschreibt eine 3D-Kamera, die das Laufzeitverfahren (engl. „Time of Flight“) nutzt, um besonders genaue Bild- und Tiefeninformationen für 3D-Modelle zu erhalten. Dafür wird im Infrarotbereich ein Lichtpuls ausgesendet und gemessen, wie lange das Licht von der Ausgangsquelle zu einem Objekt und wieder zurück zum Sensor benötigt. Neu ist diese Methode aber nur in Smartphones: Bei Fahrerassistenzsystemen kommt sie beispielsweise bereits in „Lidar-Kameras“ zum Einsatz.

Time of Flight: 3D-Kamera

ToF-Kamera im Smartphone: Wofür wird der Sensor verwendet?

In Smartphones werden ToF-Sensoren unterschiedlich verwendet: In den meisten Handys wird dieser „3D-Sensor“ auf der Rückseite platziert, um die Hauptkameras mit zusätzlichen Bildinformationen zu unterstützen. Dadurch werden vor allem Schärfentiefe-Effekte wie der beliebte Bokeh-Effekt ermöglicht oder verbessert. Augmented-Reality-Anwendungen profitieren ebenfalls von den zusätzlichen Daten.

Aber auch bei der Gesichtserkennung bringt eine solche Kamera große Vorteile: Auf der Vorderseite Deines Smartphones ermöglichen die Tiefeninformationen ein genaues 3D-Bild Deines Kopfes. So erkennt das Smartphone Dein Gesicht zuverlässiger und lässt sich zum Beispiel nicht durch einen Fotoausdruck austricksen.

Tageslicht ist für die Verwendung nicht notwendig, da es sich um Infrarotlicht handelt. Du kannst Dein Smartphone also auch abends im Bett problemlos mit Deinem Gesicht entsperren. Grelles Licht kann die Erkennung hingegen stören.

Seltener nutzen Hersteller einen ToF-Sensor aktuell für die Erkennung von Gesten (Beispiel: LG G8s ThinQ).

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