Apples smarter Sprachassistent Siri ist praktisch. Verbunden mit iPhone, iPad oder Homepod führt die allwissende Spracherkennung Sprachbefehle aus und erleichtert Dir den Alltag – ob am Smartphone oder Zuhause. Doch wie ist es um die Sicherheit Deiner Daten bestellt? Hört Siri mit? Hier erfährst Du alles zum Siri-Datenschutz.

Sensible Daten sammeln sie alle. Siri, Alexa oder der Google Assistant greifen auf Deine Fotos, den Standort oder die Sprachbefehle zu, um ihre Dienstleistungen zu verbessern. Denn damit die Sprachassistenten auf individuelle Befehle reagieren können, nehmen die Hersteller Deine Sprachdaten auf, übermitteln diese meist an eigene Server und lassen sie dort von KI-Systemen auswerten. So weit so bekannt.

Dabei betonen Apple, Amazon oder Google, dass es sich meist um anonymisierte Daten handelt, die lediglich dazu dienen, Dein Nutzererlebnis zu optimieren. Kürzlich kam aber ans Licht, dass die beliebten Sprachassistenten doch noch mehr machen, als bisher gedacht. Die Auswertung von Sprachaufzeichnungen geschieht nämlich nicht nur via Software, sondern auch durch Menschenhand. Konkret bedeutet das: Siri hört mit, zeichnet Konversationen auf und lässt die Inhalte von Menschen durchgehen und auswerten. Dieses Vorgehen ist höchst problematisch und ruft nach Aufklärung zum Thema Datensicherheit. Alles zum Siri- Datenschutz findest Du hier.

Siri und die Datenschutz-Grundverordnung

Die Datenverarbeitung wird in Europa zwar von der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geregelt und unterliegt strengen Bestimmungen – doch das ist kein Grund zur Entwarnung. Denn: Die DSGVO beschränkt die zweckgebundene Datenerfassung auf den EU-Rechtsraum. Doch die meisten Tech-Riesen übermitteln Nutzerdaten nicht an europäische, sondern an US-Server. Damit unterliegen jene nicht dem Geltungsbereich der DSGVO. Das gilt auch für Apple, obwohl der Handyriese aus Cupertino ein Vorreiter in Sachen Datenschutz ist und die DSGVO weitgehend unterstützt. Nicht nur das: Apple ist auch dabei zusätzliche Rechenzentren in Europa aufzustellen, um die Daten auch vor Ort zu verarbeiten. Bis dahin aber muss das Unternehmen noch teilweise auf Plattformen von Dritt-Anbietern wie etwa Google zurückgreifen, die ihre Server in den USA aufgestellt haben.

Fehlende Transparenz für Kunden: Wenn Siri mithört

Neben der Server-Frage kritisieren Verbraucherschützer insbesondere die fehlende Transparenz: Nutzer von Sprachassistenten wissen nicht, welche Daten im Detail gesammelt und übermittelt werden. Offiziell hört Siri erst mit dem aktivierenden Befehl „Hey, Siri!“ zu und beginnt erst dann mit der Übermittlung der Sprachdaten. Jedoch ist das Mikrophon der verbundenen Geräte dauerhaft aktiv, um ad hoc auf Befehle reagieren zu können. Und dabei kommt es durchaus vor, dass Siri versehentlich aktiv wird. D.h. Siri hört mit, wenn Du nicht damit rechnest. Apple arbeitet jedoch kontinuierlich daran, solche Fehlfunktionen auszumerzen.

Apples Datenschutzpolitik

Bei Apple ist Datenschutz Teil der Firmenpolitik. Bereits Gründer Steve Jobs betrachtete Privatheit als Menschenrecht, daher versucht das Unternehmen datensparsam zu arbeiten. Nichtsdestotrotz ist auch Apple von Skandalen nicht freigeblieben. Deshalb ist der iPhone-Hersteller immer wieder bemüht, seine Datenschutzbestimmungen nachzujustieren und transparent zu gestalten. Nachdem die DSGVO in Kraft trat, passte der Handyriese etwa umgehend seine Datenschutz-Website an. Im Zentrum der Anpassungen steht der User, der mehr Kontrolle über seine privaten Daten erhalten soll. So ist es inzwischen möglich über die Apple ID-Accountseite (Privacy) persönliche Daten herunterzuladen, die das Unternehmen über Dich gesammelt hat oder etwa eine Korrektur oder Löschung zu beantragen. Dennoch ist festzuhalten: Auch wenn Apple betont, stets datensparsam vorzugehen, sammelt der Konzern zwangsläufig Nutzerdaten.

Daten, Daten, Daten – so sammelt Apple

Apple schützt Nutzerdaten mit einem mehrstufigen Sicherheitskonzept. Im Zentrum stehen dabei die lokale Auswertung und die Verschlüsselung. Lokale Auswertung heißt, dass Apple grundsätzlich versucht, persönliche Daten auf dem Gerät des Nutzers zu behalten und so selten wie möglich via Netz an eigene Server zu senden bzw. sie dort zu speichern. Wenn sich das Senden privater Informationen nicht vermeiden lässt, dann greift der Konzern zu Verschlüsselung und Anonymisierung. Das Verschlüsseln kommt aber nicht nur beim Versenden zum Einsatz, sondern auch im Fall von lokaler Auswertung.

Mit Blick auf die Praxis bedeutet das: Die Inhalte aus iMessage, FaceTime oder Apple Maps zum Beispiel werden verschlüsselt und on top zusätzlich anonymisiert – darauf hat auch Apple keinen Zugriff. SMS-, WhatsApp-Nachrichten und Fotos analysiert Apple zwar, sendet sie aber nicht an eigene Server.

Siri indes sendet private Daten wie Deinen Namen, Deine Kontakte, Musiktitel aus Deiner Mediathek, und Suchaktivitäten an Apple, das geschieht aber über verschlüsselte Protokolle. Außerdem verknüpft Siri diese Daten nicht mit Deiner Apple-ID, sondern generiert eine beliebige Kennung. Diese kannst Du zudem jederzeit wieder zurücksetzen. Wem das zu unsicher ist, kann die lauschende Siri jederzeit deaktivieren. Wie das geht, zeigt Dir unser Beitrag: Siri ausschalten.

Eine eigene „Akte“ in Apples iCloud

Um das Nutzer-Erlebnis ständig zu verbessern, hinterlegt Apple Kundeninformationen in der iCloud: Name, Aufenthaltsort, gestreamte Musik, Kontakte und eine Historie der Sprachbefehle sind dort abgespeichert. Nach Angaben des Unternehmens werden die Daten anonym für bis zu sechs Monate aufbewahrt.

Mehr zu Siri-Datenschutz im Speziellen und Apples Richtlinien im Allgemeinen findest Du bei auf der Unternehmenswebsite unter: So schützen wir deine Privatsphäre.

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