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Dein Lieblings-Smartphone gibt es nur im Ausland? Online-Bestellungen aus Übersee sind an und für sich kein Problem. Allerdings solltest Du vor dem Kauf unbedingt auf die verfügbaren Frequenzbänder achten, damit Dein neues Smartphone nicht als Briefbeschwerer endet. Im schlimmsten Fall kannst Du das importierte mobile Telefon hierzulande nicht nutzen. Wir verraten Dir, was Du berücksichtigen musst.
Was sind Frequenzbänder?
Frequenzbänder definieren Bereiche für elektromagnetische Schwingungen zur drahtlosen Kommunikation. Dazu gehören unter anderem Frequenzen für den Rundfunk, die Navigation oder den Mobilfunk.
Frequenzen können mit langen und kurzen Wellen senden und werden in der Einheit Hertz angegeben. Es gilt:
Je höher die Frequenz, desto kürzer die Wellenlänge.
Eine kürzere Wellenlänge bedeutet gleichzeitig eine geringere Reichweite. Verschiedene Wellenbereiche werden in Bandbreiten nummeriert und in Deutschland von den Providern Vodafone, Telekom und Telefónica Deutschland genutzt. Jede Frequenz ist in ein unteres und oberes Frequenzband unterteilt. Das untere Band – der Uplink – überträgt Daten vom Handy zum Sender, das obere Band – der Downlink – überträgt vom Sender zum Handy. Um hohe Datenraten pro Nutzer zu gewährleisten, können seit der Einführung von LTE-Advanced 2014 mehrere Frequenzblöcke miteinander gekoppelt werden. Das Verfahren nennt sich Carrier Aggretation.
Stadt vs. Land – Die Unterschiede
Du hast sicherlich selbst schon die Beobachtung gemacht, dass Empfang und Übertragung beim Smartphone in der Stadt deutlich schneller sind als in der sprichwörtlichen Pampa. Das liegt an der Verteilung der Bänder in unterschiedlichen Regionen. Es gilt:
Je höher die Frequenz, desto schneller die Übertragung.
Warum werden also nicht überall hohe Frequenzen ab 1800 MHz eingesetzt? Ganz einfach: Eine hohe Übertragung hat den Haken, dass die Reichweite gleichzeitig geringer ist. Daher wurden die Provider beim Kauf von Frequenzbänder dazu verpflichtet zunächst auf dem Land für eine grobe Flächenabdeckung mit Langwellen zu sorgen. Die so genannten „weißen Flecken“ – so bezeichnet die Regierung ländliche Bereiche, in denen es keinen Empfang gibt – sind mit LTE 800 seit 2017 so gut wie abgedeckt. Da auf dem Land weniger Menschen leben, stehen dort auch weniger Mobilfunkmasten als in der Stadt.
Daher sorgen in Ballungsgebieten Frequenzbänder LTE1800 und LTE2600 für eine schnelle Übertragung. Große Reichweiten sind in der Stadt zudem nicht sonderlich nützlich, da Übertragungs-Dämpfungen wie Gebäude, Bäume und anderes den Senderadius grundsätzlich drosseln. Dafür gibt es in Stadt-Gebieten auch deutlich mehr Funksendemasten.
Welche LTE-Frequenzbänder sind in Deutschland wichtig?
Weltweit kommen circa 40 Frequenzbänder zum Einsatz. In Deutschland werden rund sieben davon genutzt. Einige werden in Zukunft kaum noch eine Rolle spielen, andere hingegen werden mit Einzug von 5G in den kommenden Jahren sehr wichtig. Die Frequenzen werden von der Bundesnetzagentur in großen Auktionen an die Provider versteigert. So wurden 2015 Frequenzen aus den Bereichen um 700 MHz, 900 MHz, 1500 MHz und 1800 MHz versteigert. Die drei Provider investierten dabei eine Gesamtsumme von 5.08 Milliarden Euro.
In den Netzwerkspezifikationen des jeweiligen Smartphones findest Du Angaben zu den kompatiblen Bändern zum jeweiligen Standard. Die findest Du auf im Handbuch des Gerätes oder auf der Herstellerseite im Internet.
LTE-Bänder in Deutschland
LTE Band 1 / 2100 MHz
Band 1 wird grundsätzlich für den UMTS-Standard genutzt. Mittlerweile kommt das Band 1 auch für LTE zum Einsatz. Vodafone und Telefónica nutzen das Band zur Kapazitätserweiterung. UMTS wird langfristig eine immer weniger wichtige Rolle spielen und ist aktuell nicht sonderlich relevant. Gerade Telekom-Kunden können auf B1 verzichten.
LTE Band 3/ 1800 MHz
Einer der wichtigsten Bänder im deutschen Raum ist B3. Die ehemaligen E-Netz-Frequenzen um 2100 MHz werden auch heute noch von der Telefónica und Vodafone für GSM genutzt. Aber auch für LTE kommt Band 3 zum Einsatz bei Vodafone und der Telekom.
LTE Band 7/ 2600 MHz
Band 7 hat keine große Reichweite und wird daher nur in städtischen Regionen eingesetzt. Dafür können innerhalb des LTE-Bandes hohe Datenraten übertragen werden, weshalb es auch von allen drei Providern genutzt wird.
LTE Band 8/ 900 MHz
Eigentlich als GSM-Band genutzt, nutzt die Telekom B8 immer mehr für LTE. Dieses Band ist also relevant für alle Telekom-Kunden, deren Smartphones unbedingt Band 8 unterstützen sollten.
LTE Band 20/ 800 MHz
Das Band 20, mit dem es immer wieder Probleme gerade bei Export-Smartphones gibt, ist eines der wichtigsten in Deutschland. Das Grundgerüst der LTE-Netze sorgt für eine umfassende Flächendeckung, kommt aber auch in Ballungsgebieten zum Einsatz. Dieses wichtige Band fehlt des Öfteren bei China-Smartphones wie beim dem neuen Nubia Z18 oder. Also Augen auf beim Smartphonekauf!
LTE Band 28/ 700 MHz
Alle drei Provider haben Lizenzen für dieses Frequenz-Band ersteigert. B28 kann aber erst ab 2019 genutzt werden, da aktuell noch Sender des alten DVB-T-Standards darüber übertragen werden. Esa ist auch noch nicht klar, ob die Anbieter den Frequenzbereich für LTE nutzen werden oder später direkt für 5G. Fakt ist, dass Band 28 relevant wird, da es große Gebiete abdecken kann.
LTE Band 32 / 1500 MHz
Für Band 32 haben nur die Telekom und Vodafone Lizenzen erworben. Da es allerdings nur in eine Richtung eingesetzt werden kann, ist davon auszugehen, dass B32 eher für DSL-Lösungen zum Einsatz kommen wird. Das Frequenz-Band ist zurzeit eher unwichtig.
Worauf muss ich achten?
Achtung bei Auslandskäufen: Es ist durchaus möglich, dass das begehrte Smartphone im Ausland günstiger ist. Hersteller richten ihre Geräte allerdings auf die jeweilige Region aus. Sieh also unbedingt in der Beschreibung nach, ob die in Deutschland relevanten Bänder 3, 7 und vor allem das flächendeckende Band 20 unterstützt werden. Schuld daran ist vor allem eine weltweite fehlende Vereinheitlichung der Bänder. Neue China-Smartphones wie das OnePlus 6 oder Geräte von Xiaomi wie das MiMix2 gibt es mittlerweile auch für den deutschen Markt mit allen wichtigen Frequenz-Bändern.