Inhaltsverzeichnis
Das Erste, das Dir bei einem Handy Tarif direkt ins Auge springt, ist das enthaltene Datenvolumen. Die einfache Gleichung „viel Datenvolumen ist gleich viel gut“ löst sich aber so leicht nicht auf, denn es gibt einen weiteren wichtigen Faktor für mobiles Internet: Die Übertragungs-Geschwindigkeit. Wir erklären Dir, wie Du herausfindest, mit welcher Handy Geschwindigkeit Dein Smartphone unterwegs ist und wie schnell die Datenübertragung sein muss, um schnell zu surfen.
Handy Geschwindigkeit – Der Weg ins schnelle Netz
EDGE, UMTS oder LTE: Diese Buchstaben in Deiner Statusleiste sagen Dir, ob Dein Smartphone gerade flott durchs Netz surft oder eben nicht. Der Tarif zu Deinem Handy beinhaltet also nicht nur eine Allnet Flat und jede Menge Datenvolumen in GB, sondern auch die mögliche Maximalgeschwindigkeit, mit der das Smartphone mobile Daten nutzt. Je nach Anbieter wie O2, Deutsche Telekom oder Vodafone werden unterschiedliche Geschwindigkeiten angeboten. Sie steht meist etwas kleiner unter dem Datenvolumen in der Tarifübersicht.
Netzstandards – Buchstabensalat in der Statusleiste
Für Laien ist es wirklich nicht einfach in diesem Buchstaben- und Zahlenwirrwarr den Durchblick zu behalten. Beginnen wir beim Netzempfang. Der ist abhängig von Deinem Standort. Welche Verbindung Dir gerade zur Verfügung steht, siehst Du in Deiner Statusleiste.
Was bedeuten die Buchstaben aber im Einzelnen? Diese Übersicht zeigt Dir alle gängigen Netzstandards samt Bedeutung und Maximalgeschwindigkeit an:
- G – GPRS – General Packet Radio Service – max. 53,6 kbit/s
- E – EDGE – Enhanced Data Rates for GSM Evolution – max. 256 kbit/s
- 3G – UMTS – Universal Mobile Telecommunications System – max. 384 Kbit/s
- H (3G bei iOS) – High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) – max. 7,2 Mbit/s
- H+ (3G bei iOS) – High Speed Packet Access (HSPA+) – max. 42 Mbit/s
- LTE (teilweise 4G bei iOS) – Long Term Evolution – max. 500 Mbit/s
- LTE-A (auch 4G oder 4G+ bei iOS) – LTE-Advanced – max. 1 Gbit/s
- 5G – fünfte Generation des Mobilfunkstandards – max. 10 Gbit/s – erst ab 2019/2020
Auf dem Land oder in Tunnel empfangen wir nur wenig, da die Netzabdeckung zumeist nicht gewährleistet ist. Dann steht meist ein E in der Statusleiste. GPRS gibt es heute kaum noch, es sei denn, Du nutzt einen sehr alten Tarif mit altem Handy. GPRS und EDGE waren die ersten Netzstandards Anfang der 2000er. Heute nutzen wir zumeist HSPA+ oder die 4. Generation des Netzausbaus – LTE. Bis 2020 soll die nächste Stufe 5G bis zu 10 Gbit/s Daten katapultieren. Die Netzabdeckung wird voraussichtlich aufgrund bestimmter Frequenzen deutlich besser werden als bisher. Samsung kündigte bereits letzten Herbst an, dass im Frühjahr 2019 ein 5G-fähiges Smartphone auf den Markt kommen wird.
Maximalgeschwindigkeit und ihre Bedeutung
Ähnlich wie bei DSL bieten Anbieter und Provider in ihren Tarifen unterschiedliche Maximalgeschwindigkeiten an. O2 bietet bis zu 225 Mbit/s, die Deutsche Telekom bis zu 300 Mbit/s, und Vodafone sogar bis zu 500 Mbit/s. Das klingt alles total schön, aber was bedeuten die Zahlen und Messeinheit überhaupt?
Die Einheit bit/s gibt an, wieviel Bits pro Sekunde übertragen werden. Bits werden auch in Kilobits, Megabits und Gigabits – Kbit, Mbit und Gbit– angegeben.
So schnell surfst Du wirklich
Nun ist es jedoch so, dass die angegebenen Werte so gut wie nie erreicht werden. Es handelt sich lediglich um die maximale Übertragungsrate, die vom Anbieter bereitgestellt wird. Du solltest Dich also nicht nur von einer dreistelligen Zahl im Handytarif hinreißen lassen.
Wenn Du glaubst, dass Dein Smartphone weit unter den vom Provider angegebenen Daten surft, kannst Du das ganz einfach mit einem Speedtest überprüfen. Beachte, dass Du Dich beim Test nicht im WLAN befindest. Auch Standort, Frequentierung der Mobilfunkzelle und die Ausstattung des Smartphones spielen eine Rolle und können das Ergebnis beeinflussen.
Wie viel Mbit/s braucht man wirklich?
Schon mal vorab: Super-Highspeed ist gar nicht unbedingt notwendig. Du wirst wohl kaum größere Datensätze mit Deinem Datenvolumen downloaden oder versenden. Meist sind schon mit scheinbar geringen Maximalgeschwindigkeiten große Dateien schnell aufs Smartphone geladen.
Zum Vergleich haben wir die Downloadzeiten für typische Geschwindigkeits-Klassen ausgerechnet. Die letzte Variante ist die aktuelle Maximal Geschwindigkeit, die O2 in Tarifen anbietet.
21 Mbit/s
Handy-Foto (3 MB)
Mp3 (13 MB)
Kurzes Video in Full-HD (70 MB)
Download
1 Sekunde
4 Sekunden
26 Sekunden
42 Mbit/s
Handy-Foto (3 MB)
Mp3 (13 MB)
Kurzes Video in Full-HD (70 MB)
Download
0,75 Sekunde
2 Sekunden
13 Sekunden
225 Mbit/s
Handy-Foto (3 MB)
Mp3 (13 MB)
Kurzes Video in Full-HD (70 MB)
Download
0,11 Sekunde
0,46 Sekunden
2 Sekunden
Wie Du siehst, musst Du selbst bei „nur“ 21 Mbit/s lediglich wenige Sekunden auf eine Datei warten. Tarife mit einer Maximalgeschwindigkeit von 21,6 Mbit/s sind also absolut ausreichend um schnell zu surfen. Wenn der Tarif zusätzlich noch LTE beinhaltet, kann gar nichts mehr schief gehen, denn LTE-Frequenzbänder sind gerade auch in ländlichen Gebieten besser ausgebaut als beispielsweise 3G.
In Zukunft werden Geschwindigkeiten natürlich weiter ansteigen und auch durch Faktoren wie eine verbesserte Bildqualität werden Dateien immer größer. Wer also viel mit dem Smartphone macht, ist mit einem Tarif, der mehr als 42 Mbit/s anbietet, optimal beraten.