Vorinstallierte Apps und Add-ons sind nicht nur nervig, weil sie wertvolle Ressourcen beschlagnahmen – Bloatware kann auch ein echtes Sicherheitsrisiko darstellen. Wie Du die unerwünschten Speicherplatz-Fresser loswirst, erfährst Du hier.

Wer kennt nicht das erhabene Gefühl, das sich bei der ersten Inbetriebnahme eines neuen Smartphones einstellt? Ein scheinbar jungfräuliches Gerät, ohne Datenmüll und überflüssige Apps. Neu, clean und am Zenit der Leistungsfähigkeit. Leider müssen wir Deine Illusionen jetzt zerstören: Smartphones werden vom Hersteller bereits ab Werk mit jeder Menge Bloatware vollgestopft.

1. Was ist Bloatware?

Der Begriff Bloatware bezeichnet nutzlose, vorinstallierte Software, wie zum Beispiel Demoversionen von kommerziell erwerblichen Programmen, Partnerapps oder Links zu Werbeanzeigen. Das deutsche Wort Blähware leitet sich hier aus dem englischen Begriff bloat ab. Doch wozu installieren Hersteller die sogenannte Blähware?

Die Frage nach dem Warum ist schnell geklärt. Bloatware hat für die Smartphone-Produzenten einen klaren Nutzen: Kundenbindung und gezielte Werbeschaltung. Herstellerspezifische Apps für Kalender, Mails oder Musik kreieren ein Ökosystem, an das sich der Nutzer schnell gewöhnen soll und selbstverständlich auch nach der Anschaffung eines neuen Gerätes weiterhin nutzen möchte. Apple beherrscht, wie wir alle wissen, die Kunst des eigenen Mikrokosmos in Perfektion. Außerdem gewinnen Hersteller dank der Apps Kundeninformationen, die sie dann für Werbezwecke nutzen.

2. Bloatware als Sicherheitsrisiko

Apps, die auf vielen Smartphones vorinstalliert sind, bieten eine breite Angriffsfläche für Hacker und sind deshalb ein beliebtes Ziel für Malware. Besonders gefährlich wird es, wenn auf dem Smartphone nicht mehr genügend Speicherplatz für sicherheitsrelevante Systemupdates oder Patches vorhanden ist. Es ist also an der Zeit, das Handy aufzuräumen, von Ballast zu befreien und vorinstallierte Crapware zu löschen.

3. Bloatware entfernen bei Android und iOS

a. Android-Bloatware entfernen

Erfahrene Smartphone-User mit technischem Know-how können sich für die Entfernung von Bloatware an den Root-Zugriff wagen: Mit Root-Rechten hast Du vollen Zugriff auf Dein Android-Smartphone und kannst es damit vollständig von ungewollter Software befreien. Wir empfehlen dies ausdrücklich nicht für Laien, denn bei einem Root können auch wichtige Systemdateien versehentlich gelöscht werden. Root-Zugriff erhältst Du durch den Download eines Scriptes, welches sich nach der Installation automatisch startet und einen Rechteaufstieg ausführt. Damit wirst Du zum Super-User mit Root-Erlaubnis. Beachte hierbei, dass bei einigen Herstellern nach einem Root sämtliche Garantie-Ansprüche erlöschen.

Eine einfachere Methode ist, die ungewollten Apps manuell auszuknipsen. Dafür gehst Du in die Einstellungen Deines Android-Gerätes und rufst den Menüpunkt „Apps“ oder „Anwendungen“ auf. Dort werden Dir alle installierten Anwendungen angezeigt. Klicke auf die gewünschte App und wähle „deaktivieren“ aus – fertig. Sie belegt jetzt nur noch einen Bruchteil des zuvor in Anspruch genommenen Speicherplatzes, ist zudem nicht mehr im Hintergrund aktiv und beeinträchtigt die Systemressourcen Deines Smartphones nicht. Netter Nebeneffekt: Du sparst dadurch Akku.

b. iOS-Bloatware entfernen

Seit dem Update auf iOS 10 gibt es auch auf den Apple-Phones eine Möglichkeit Apps zu deaktivieren. Standard-Anwendungen, wie FaceTime oder iBooks, lassen sich nach dem Update vom Home-Bildschirm entfernen. Entfernen bedeutet aber nicht, dass die Apps gelöscht werden. Lediglich Nutzerdaten werden gelöscht; die Anwendung bleibt jedoch auf der Festplatte. Immerhin sieht Dein Homescreen danach aufgeräumter aus.

So geht’s: Halte die zu löschende App mit dem Finger leicht gedrückt bis sie wackelt und tippe anschließend auf das erscheinende Kreuz. Wähle dann „entfernen“ aus. Drücke abschließend die Home-Taste.

Weitere nützliche Tipps findest Du auf der Website des Apple-Support.

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