Huaweis neuer Geniestreich ist da. Der Handyhersteller, der immer für eine Überraschung gut ist, zeigt seine P40-Flaggschiff-Reihe, die mit Top-Kamera und 5G-Modem Apple und Samsung herausfordern soll. Hält das als Vorzeige-Modell geltende P40 Pro der Konkurrenz Stand? Das finden wir heraus – Huawei P40 Pro vs. iPhone 11 Pro: der Vergleich.
Via Live-Stream stellt Huawei seine neuen Flaggschiffe der P40er Reihe vor: Das P40 Pro ist dabei das Vorzeige-Modell, das mit technischen Innovationen punkten soll, die das Fehlen von Google-Diensten vergessen machen. Ob das gelingt, zeigen wir Dir im Vergleich mit einem der besten Smartphones auf dem Markt. Huawei P40 Pro vs. iPhone 11 Pro: Wer regiert die Smartphone-Welt?
Datenvergleich: Huawei P40 Pro vs. iPhone 11 Pro
Huawei P40 Pro | iPhone 11 Pro | |
Displaygröße
Technik Auflösung |
6,58 Zoll
OLED 2.640 x 1.200 Pixel bei 441 ppi |
5,8 Zoll
OLED (Super Retina XDR) 2.436 x 1.125 Pixel bei 462 ppi |
Schutz | IP68 | IP68 |
Prozessor | Kirin 990 5G | A13 Bionic |
Arbeitsspeicher | 8 GB | 4 GB |
Interner Speicher
erweiterbar? |
256 GB
Ja, um bis zu 256 GB |
64 GB, 256 GB, 512 GB
Nein |
Kamera
Megapixel |
Quad-Kamera
50MP+40MP+12MP+ToF-Sensor |
Triple-Kamera
3 x 12 MP |
Akku | 4.200 mAh | 3.046 mAh |
Betriebssystem | Android 10 (AOSP), EMUI 10.1 | iOS 13 |
Display und Design: Zwei Philosophien treten an
Optisch könnten das Huawei P40 Pro und das iPhone 11 Pro kaum unterschiedlicher sein. Schließlich stehen sich hier zwei Vertreter verschiedener Design-Schulen gegenüber. Das P40 Pro kommt mit einem randlosen 6,58-Zoll-OLED-Display daher, das sich an den Rändern wölbt und die Frontkamera in einem Punch-Hole verbaut. Das Loch im oberen Bildschirmrand nimmt kaum Platz ein und beherbergt neben der Selfie-Cam zudem einen 3D-Sensor für die Gesichtserkennung. Apple wählt einen anderen Weg zur Randlosigkeit: Am oberen Rand des 5,8-Zoll-OLED-Displays ist beim iPhone 11 Pro eine Notch verbaut, die eine Selfie-Cam und den Sensor für die Face-ID beheimatet. Beide Smartphones wirken zweifelsohne elegant, alles andere ist eine Geschmacksfrage.

Mit Blick auf die Bildausgabe nehmen sich beide Premium-Geräte nicht viel. Weist Huaweis Flaggschiff wegen der Displaygröße eine etwas höhere Auflösung auf, punktet das iPhone wegen dem kleineren Bildschirm bei der Pixeldichte. Hier stehen sich also 2.640 x 1.200 Pixel bei 441 ppi (Huawei P40 Pro) und 2.436 x 1.125 Pixel bei 462 ppi (iPhone 11 Pro) gegenüber. Damit liefern beide Handys unter jeden Blickwinkel ein Sehvergnügen der Extraklasse, lediglich die Displaygröße könnte hier kaufentscheidend sein. Wer es größer mag, wird mit Huawei glücklich, wer gern ein handliches Smartphone mit sich trägt, kommt mit dem iPhone besser zurecht.

Leistung: Technisch einwandfrei
Leistungstechnisch hat Apple mit dem iPhone 11 Pro vorgelegt und mit der neuen A13-Chip-Generation eine hohe Messlatte gesetzt. Ob Huawei mit seinem Setup eines der leistungsfähigsten Smartphones auf dem Markt einholen kann, wird erst ein Praxistest zeigen. Auf dem Papier jedoch sieht es schon mal so aus, als ob das Wettrennen um die Performance-Krone in jedem Fall spannend wird. Denn Huawei stattet das P40 Pro mit dem achtkernigen Kirin-990-5G-Prozessor aus, der mit maximal 2.86 GHz taktet, energiesparsam arbeitet sowie – und hier hat Apple eindeutig das Nachsehen – 5G-fähig ist. Die flüssige Performance sichert der 8 GB große Arbeitsspeicher und die lizenzfreie Version von Android 10 (AOSP) ab. Apps lassen sich über die Huawei Mobile Services (HMS) bzw. die HUAWEI AppGallery beziehen.

Im iPhone 11 Pro steckt indes Apples jüngster Geniestreich: Der A13-Bionic-SoC, der im 7-nm-Verfahren hergestellt wird und mit acht Kernen sowie mit bis zu 2,6 GHz taktet. Zusammen mit den 4 GB RAM und iOS 13 arbeitet der Prozessor so flott, dass er die Antutu-Benchmarkliste im Sturm erobert hat. Zugleich ist der Chip so energiebewusst, wie noch kein Apple-SoC zuvor. Kein Wunder, sind doch insgesamt vier der 8 Kerne für die Effizienz zuständig, wobei sie um bis zu 40 Prozent effektiver sind, als das beim Vorgänger-Modell der Fall war.
Akku und Speicher: Langer Atem bei Huawei
Huawei Flaggschiffe sind ist für ihre Ausdauer bekannt, Apple indes hatte in der Vergangenheit immer wieder mit den Akkulaufzeiten seiner iPhones zu kämpfen. Und auch bei den neuen Modellen suggeriert ein Blick auf die Datenblätter zunächst Vorteile für den chinesischen Handyhersteller: Der 4.200 mAh große Akku des P40 Pro kann sich sehen lassen. Im Zusammenspiel mit dem Chip kann man davon ausgehen, dass das Vorzeige-Handy der P40-Serie bei durchschnittlicher Nutzung 2 Tage durchhält. Das iPhone 11 Pro zieht auf dem Papier mit seinem 3.046-mAh-Akku den Kürzeren. Jedoch ist die Energieeffizienz des A13-SoCs und des Displays beachtlich, so dass das aktuelle Pro-Modell auch wesentlich länger durchhält als seine Vorgänger – mindestens ein Tag ist in der Regel drin. Nichtsdestotrotz hat Huawei an der Stelle eher die Nase vorne.
In Sachen Speicherkapazität vertreten die beiden Smartphone-Produzenten ebenfalls unterschiedliche Philosophien. Das iPhone 11 Pro gibt es in drei Variationen 64 GB, 256 GB und 512 GB, wobei keine Möglichkeit besteht, den Speicher extern zu erweitern. Huawei indes kommt nur in der 256 GB Variante auf den Markt, wobei sich die Kapazität via Nano-Karte um weitere 256 GB aufrüsten lässt. Hier nehmen sich beide also nicht viel. Apple bietet seinen Kunden lediglich etwas mehr Auswahl an.
Kameraausstattung: Huaweis Hardware vs. Apples Software
In Frage der Fotoleistung gehören beide Hersteller zur Königsklasse. Huawei hat sich mit seinen High-End-Geräten inzwischen den Spitznamen Fotowunder erarbeitet, Apple gehörte seit jeher zu den Foto-Pionieren. Daher liefern sich beide in der Kamera-Kategorie ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Das P40 Pro überzeugt mit der Hardware. Auf dem Rücken des Handys ist eine Quad-Kamera verbaut, die über einen 50-Megapixel-Hauptsensor, einen 40-Megapixel-Ultraweitwinkelsensor einen 12-Megapixel-Tele- und einen ToF-Sensor für den beliebten Bokeh-Effekt verfügt. On top kommt ein 50-facher digitaler Zoom und eine 32 Megapixel starke Selfie-Cam mit Autofokus. Mit diesem Setup sind hochklassige Aufnahmen unter jeglichen Bedingungen zu erwarten. Ob sie jedoch mit Apples Fotokunst mithalten können, wird sich noch zeigen.

Denn die Kameraleistung des iPhone 11 Pro überzeugt auch die härtesten Apple-Kritiker. Zwar sieht die Hardware im Vergleich zum Huawei P40 Pro nicht so spektakulär aus, dafür punktet das iPhone 11 Pro mit ausgefeilter KI, die das Fotografieren mit dem Handy auf ein neues Niveau hebt. Das Gerät ist mit einer 3 x 12 Megapixel-Kamera ausgestattet, die über einen Ultraweitwinkelsensor mit f/2.4-Blende, einen Weitwinkelsensor mit f/1.8-Blende und einen Telesensor mit f/2.0-Blende verfügt. Hinzu kommt ein zweifacher optischer und ein zehnfacher digitaler Zoom sowie eine 12-Megapixel-Frontcam. Ein klug konfigurierter Nachtmodus, die Deep Fusion genannte intelligente Optimierung der Fotos, ein Porträtmodus mit Bokeh-Effekt und Tiefen‑Kontrolle sowie einige weitere Software-Highlights holen aus dem eher konventionellen Equipment jedoch mehr als das Optimum heraus, so dass erst Praxistests zeigen werden, wer sich die Foto-Krone aufsetzen darf.
Fazit: Huawei P40 Pro vs. iPhone 11 Pro – Ein Duell der Streber
Das Huawei P40 Pro und das iPhone 11 Pro sind einwandfreie High-End-Smartphones, die auf dem neusten Stand der Technik basieren und keine Wünsche offenlassen. Sowohl Huawei als auch Apple haben ihre Hausaufgaben gemacht und alle gängigen Premium-Features verbaut sowie die Leistung verglichen zu den Vorjahresmodellen in allen Kategorien angehoben. Ob Kamera, Prozessor, Display oder Akku – überall lassen sich Verbesserungen beobachten. Kaum ein Aspekt, an dem Technik-Fans etwas auszusetzen hätten, und dennoch: etwas langweilig ist das Ganze schon. Vermutlich weil wir von Huawei und Apple immer Revolutionäres gewohnt sind, wirken diese zwei Geräte wie zwei Streber, die alle Aufgaben mit Bravour lösen, aber das große Charisma vermissen lassen. Obwohl das Huawei P40 Pro gegenüber dem iPhone 11 Pro einen großen Vorteil hat: 5G – aber auch das war zu erwarten.