Du hast Dein Handy verloren oder es wurde Dir gestohlen? Moderne Smartphones sind exzellent vernetzt – und können mit ein paar Handgriffen leicht geortet werden. Wie Du den letzten Standort Deines Handys herausfindest, ob über IMEI oder mit Apps, erklären wir Dir in diesem Artikel.

So ortest Du Dein Android-Handy

Android-Smartphones lassen sich mit dem Android Gerätemanager aufspüren. Dafür musst Du die Ortungsoptionen vorab aktivieren. Mit aktivierter Ortung ist es dann möglich, das Gerät über den verknüpften Google-Account per „klingeln lassen“ zu suchen, es zu sperren und sogar Deine Daten aus der Ferne zu löschen. Unser Tipp: Nimm diese Einstellungen direkt nach dem Kauf vor! Manche Hersteller, wie Samsung, bieten zusätzliche Services an, mit denen das Smartphone gesondert über den Netzbetreiber geortet werden kann.

So ortest Du Dein iPhone

iPhones haben bereits eine Möglichkeit zur Handyortung vorinstalliert. Anders als viele Nutzer glauben, ist jedoch hier nicht etwa iTunes die erste Anlaufstation; iPhones übertragen ihren aktuellen Standort an die iCloud. Um das Tracking zu nutzen ist es lediglich notwendig, die Funktion „Mein iPhone suchen“ auf dem iPhone zu aktivieren. Anschließend ist es möglich, ein verlorenes iPhone zu orten. Nettes Extra: Ist die Familienfreigabe aktiviert, kannst Du iPhones von anderen Familienmitgliedern auf dieselbe Weise wiederfinden.

Handy orten: Handy

Wir erklären Dir, was Du machen musst, wenn Du Dein Handy verloren hast.

Handy über IMEI orten

Du solltest immer Präventionsmaßnahmen für den Fall eines Verlustes treffen:
Jedes Smartphone ist mit einer 15-stelligen, einzigartigen Seriennummer, der IMEI, ausgestattet, mit der das Gerät eindeutig identifiziert werden kann. Notiere Dir Deine IMEI-Nummer und hinterlege sie an einem sicheren Ort. Sie ist hilfreich, wenn Du Dein Handy aus der Ferne orten oder sperren möchtest. Danach ist es auch mit einer SIM-Karte mit neuer Handynummer nicht benutzbar.

Die besten Ortungs-Apps

Apps, mit denen Du Dein Smartphone orten und wiederfinden kannst, befinden sich möglicherweise bereits auf Deinem Gerät:

Facebook: Mit der Funktion „Live Location“ kannst Du nicht nur Deine Freunde orten, sondern auch Deinen eigenen Standort per Tracking bis auf wenige Meter genau angeben. So kannst Du mit Hilfe Deiner Freunde Dein verlorenes Handy orten. Es kann aber auch sein, dass Du nicht jeden Deiner Freunde findest. Denn jeder Nutzer wählte auf Facebook selbst aus, wer sein Handy orten kann.

WhatsApp: Bereits seit längerem ist es möglich einen Standort via WhatsApp unter iOS und Android an die eigenen Kontakte zu schicken. Im Oktober 2017 wurde die Ortungsfunktion um den „Live-Standort“ erweitert, die 2018 auch auf den meisten Smartphones angekommen ist. Sie ermöglicht es, den eigenen Aufenthaltsort über einen bestimmten Zeitraum zu teilen. Die „Live Location“ muss dafür aber erst freigegeben werden.

Lookout:  Mit dieser App kann nicht nur der Standort des verlorenen Handys festgestellt, sondern außerdem eine laute Sirene ausgelöst werden, die auch im Stumm-Modus zu hören ist. Die App gibt es sowohl für Android als auch für iOS.

Finde Handy: Diese beliebte Android-App ist kostenfrei und ermittelt den Standort bis auf wenige Meter genau. Außerdem kann nach einer eingeholten Genehmigung oder Standortfreigabe der Standort anderer Smartphones, beispielsweise der eigenen Kinder, ermittelt werden. Selbst im Ausland kannst Du mit diesen Diensten Dein Handy orten lassen.

Weitere Anwendungen zur Handyortung findest Du in unserem Artikel Ortungs-App: Die 3 besten kostenlosen Handyortungs-Apps im Test.

Was tun, wenn das Handy nicht gefunden werden kann

Ist es nicht möglich, Dein iPhone oder Android-Smartphone zu orten, solltest Du geeignete Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Unbekannte keinen Zugriff auf Deine Daten bekommen:

  • Ändere Dein Apple-ID-Passwort oder das Passwort für Deinen Google-Account. Ein geändertes Passwort hindert Fremde am Zugriff auf Deine Cloud- bzw. Kontodaten oder installierte Apps wie iTunes. Achte auf den Einsatz sicherer Passwörter.
  • Ändere alle Passwörter für andere Konten auf Deinem Handy, etwa für Deinen Email-Account, oder soziale Netzwerke wie Facebook, WhatsApp oder Twitter.
  • Melde Verlust Deines Handys bei der nächsten Polizeidienststelle. Mit der Seriennummer (IMEI) Deines Handys ist es dann ggf. möglich Dein Handy bei der nächsten Einwahl in eine Funkzelle zu orten.
  • Melde den Verlust Deines Handys auch Deinem Mobilfunkanbieter, damit er Deinen Tarifzugang sperren kann. So führen Finder und Diebe nicht auf Deine Kosten Telefongespräche oder nutzen illegale Datendienste.
Handy orten: Frau mit Handy

Die Ortung von Partnern steht hoch im Kurs, das Ergebnis ist dabei nicht immer zufriedenstellend.

Andere Personen orten – Das musst Du wissen

Nicht jeder Nutzer, der eine Software zur Handyortung auf seinem Smartphone installiert hat, will damit sein eigenes Gerät wiederfinden. Es kann durchaus triftige und nachvollziehbare Gründe dafür geben, dass man ein Handy ortet – zum Beispiel, wenn die Kinder den Schulweg allein meistern sollen und ihre Eltern wissen möchten, ob sie gut angekommen sind. Auch die Ortung von Freunden oder Partnern steht hoch im Kurs. Auch bei älteren Menschen, die an Demenz leiden, können Handyortungen gegebenenfalls sinnvoll sein. Hierbei gilt aber: Rechtlich einwandfrei ist das Ganze nur nach der Zustimmung der georteten Person!

Beabsichtigt man eine andere Person zu orten, muss diese darüber informiert werden und der Handyortung ausdrücklich zustimmen. Ortet man hingegen andere Menschen ohne deren Kenntnis, macht man sich strafbar – gerade bei Menschen mit eingeschränkter Urteilskraft gilt es also vorab zu klären, wer in welchem Umfang seine Zustimmung geben kann. Allein die Ortung der eigenen Kinder ist eine juristische Grauzone, denn auch sie genießen individuelle Persönlichkeitsrechte. Wer einen souveränen Umgang mit den Interessen seiner Kinder sicherstellen will, kann auch sie um Zustimmung bitten, wenn er ihr Handy orten möchte. Gerade bei Jugendlichen ist das Thema Handyortung sonst obendrein Ursache kontroverser Diskussionen. Smartphones über den eigenen Netzbetreiber orten zu lassen, ist übrigens in der Regel nur zu Zwecken der Strafverfolgung zulässig.

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