Wir haben die drei beliebtesten Smart Speaker Google Home, Amazon Echo und Apple HomePod in unterschiedlichen Kategorien gegeneinander antreten lassen. Welcher sich dabei am besten geschlagen hat, erfährst Du in unserem Test.

In unserem Smart-Speaker-Test haben wir den drei beliebtesten Modellen (Google Home, Amazon Echo und Apple HomePod) auf den Zahn gefühlt. Sie mussten sich in den unterschiedlichen Disziplinen beweisen: Musik und Musikerkennung, Frage und Antwort, Sprachqualität und Hörverstehen, Navigation, Smart Home und Unterhaltung. Hier ist unser Ergebnis:

Musik und Musikerkennung

Du hörst einen Song und möchtest wissen, welcher das ist? Frag Siri, Alexa oder den Google Assistant! Alle drei Smart Speaker erkennen Musiktitel zuverlässig. In der Vergangenheit hatte der Apple HomePod einige Probleme, insbesondere wenn die Sprache auf Deutsch eingestellt war und der Nutzer nach englischen Titeln fragte. Mit einem umfangreichen Update hat Apple Siri in Sachen Musikerkennung allerdings deutlich fitter gemacht, so dass alle drei Lautsprecher auf Augenhöhe sind.

Die Nase vorn hat Apple allerdings, wenn es um das Abspielen von Musik geht. Die Soundqualität des HomePod ist herausragend. Das Gerät ist im Vergleich mit Google Home und Amazon Echo ein High-End-Speaker. Wir bekommen den Eindruck, dass der HomePod nicht in erster Linie als Sprachassistenz fungieren soll, sondern als Lautsprecher, der Siri als Bonus mitbringt. Über den Google Home und den Amazon Echo lässt sich problemlos Musik abspielen, allerdings klingt sie auf beiden Geräten eher blechern.

Nervig ist die Auswahl des Musikdienstes. Während Google Home und Amazon Echo neben ihren eigenen Diensten, also Google Music und Amazon Prime Music, auch Spotify, Deezer und Co. zugänglich machen, bietet Apple ausschließlich Apple Music an. Einzige Ausnahme: Die eigene Musikbibliothek.

Frage und Antwort

Um das Hintergrundwissen der drei Sprachassistenten zu testen, haben wir sie nach ihrem eigenen Werdegang gefragt. Die Kinderstube des Google Home ist sofort erkennbar: Als Sprössling einer Suchmaschinen-Firma liefert uns der Assistant ausführliche Informationen zu Gründung und Geschichte des Herstellers und erklärt uns außerdem seinen eigenen Hintergrund. Kaum verwunderlich, schließlich greift der Assistant direkt auf die Google-Datenbank zurück.

Alexa hat unsere Frage leider nicht verstanden und konnte uns keine Details zu Vorstellung, Hintergrund oder Veröffentlichungsdatum des Amazon Echo nennen. Siri verhält sich ähnlich und liefert uns keine zufriedenstellende Antwort auf unsere Frage.

Sprachqualität und Hörverstehen

Die Entwicklung der vorgestellten Smart Speaker findet in englischsprachigen Ländern statt. So ist es nicht überraschend, dass die Sprachassistenten auf englische Befehle besser reagieren als auf deutsche. Insbesondere Siri beherrscht die englische Sprachsteuerung hervorragend – vorausgesetzt die Spracheinstellung wurde zuvor auf Englisch umgeschaltet. Mit Englischen Wörtern bei deutscher Spracheinstellung hat Siri hin und wieder Schwierigkeiten.

Nutzt Du die Lautsprecher auf Deutsch, hat der Google Home die Oberhand. Die Sprachqualität ist deutlich besser als die von Alexa und Siri und der Google Assistant reagiert flexibler auf Anfragen. Darüber hinaus interpretiert er auch Dialekte und Akzente in den meisten Fällen richtig. Der Amazon Echo und der Apple HomePod verstehen indes Wörter häufiger falsch als der Google Home. Um Alexa zu einer Aktion zu bewegen kann es manchmal nötig sein, den Befehl mehrmals deutlich zu wiederholen. Vor allem, wenn die Umgebung lauter ist, beispielsweise weil Musik läuft, hört Alexa meist gar nichts mehr. Siri hingegen ist auch bei einer großen Geräuschkulisse stets aufmerksam, ebenso wie der Google Assistant.

Navigation

Unserer Frage nach der schnellsten Route zum Brandenburger Tor folgte eine detaillierte Wegbeschreibung des Google Assistant, inklusive präziser Zeitangaben. Darüber hinaus informierte uns der Smart Speaker des Internet-Riesen darüber, wie oft wir umsteigen müssen und wie lange unsere Unternehmung voraussichtlich dauert. Auch genaue U- und S-Bahnlinien sowie Bus-Nummern konnte Google uns verraten. Auf anderen Strecken informiert die Sprachassistenz außerdem über Staus, Baustellen und Ersatzverkehr bzw. leitet uns ohne Nachfrage auf eine schnellere oder effizientere Route um. Alles, was wir von Google Maps kennen, bekommen wir auch vom Google Home.

Der Amazon Echo und der Apple HomePod haben uns in dieser Hinsicht allerdings ein wenig enttäuscht. Beide Sprachassistenten können mit Wegbeschreibungen nichts anfangen und lassen uns im metaphorischen Regen stehen. Dramatisch ist das zwar nicht, weil wir ohnehin keinen der Smart Speaker mitnehmen können, schade ist es dennoch.

Smart Home

Je nach Modell verfügen alle drei Lautsprecher über einen Smart-Home-Hub. Sie lassen sich als Schnittstelle zwischen smarten Lampen, Thermostaten und Co einsetzen, um die Geräte per Sprache zu steuern. Fast jedes smarte Gerät auf dem Markt lässt sich mit dem Google Assistant und Alexa koppeln. Apple fällt hier allerdings wieder aus der Reihe: Der Hersteller hat mit dem HomeKit ein eigenes smartes Ökosystem geschaffen, das nur Geräten mit entsprechender Lizenz zugänglich ist. Smart-Home-Lösungen, die nicht mit dem HomeKit kompatibel sind, lassen sich nicht ins System integrieren.

Unterhaltung

Sprachassistenten haben auch eine lustige Seite. Viele Entwickler bauen Easter Eggs ein, so dass die Smart Speaker auch auf seltsame Fragen meist eine Antwort parat haben. Um den Unterhaltungswert der Lautsprecher auf den Prüfstand zu stellen, haben wir die Assistenten nach einem Witz gefragt. Für Scherzkekse und Witzbolde haben alle drei etwas zu bieten, sofern Du Flachwitze und Scherzfragen magst ?

Der Preis

Der Google Home kostet rund 80 Euro und ist damit der günstigste der drei Smart Speaker. Mit etwa 100 Euro ist der Amazon Echo etwas teurer. Der Apple HomePod schlägt mit rund 300 Euro zu Buche, was nicht zuletzt der guten Soundqualität geschuldet sein dürfte.

Fazit

Überlege Dir vor dem Kauf, was Du von Deinem Smart Speaker erwartest. Der Google Home ist ein Multitalent, mit dem Du Dein Smart Home steuerst, Musik hörst und Wissen abfragst. Dank des Suchmaschinen-Hintergrunds gibt es kaum Fragen, auf die der Google Assistant keine Antwort kennt. Der Google Home eignet sich vor allem für jene, die Wert auf genaue und flexible Sprachsteuerung legen.

Der Amazon Echo hat seine Stärken vor allem in den sogenannten Skills. Mithilfe der Mini-Anwendungen lässt sich der Smart Speaker individualisieren und personalisieren. Praktisch: Jeder mit Programmierkenntnissen kann eigene Skills entwickeln und veröffentlichen. So hast Du die Möglichkeit, auch eigene Ideen umzusetzen.

Ihre Schwächen haben der Google Home und der Amazon Echo vor allem bei der Musikwiedergabe. Hier punktet der Apple HomePod, der dank Erkennungstechnologie überall den besten Sound liefert, egal wo er platziert wird. Wer bereits ein iPhone, iPad oder andere Apple-Geräte nutzt und weiterhin nutzen möchte, ist auch in Sachen Smart Home bestens mit dem HomePod bedient. Für Musik- und Apple-Fans führt kaum ein Weg am HomePod vorbei.

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