GPS, Beidou und Glonass bekommen Konkurrenz vom ersten zivil kontrollierten Navigations- und Ortungssystem Galileo. Nachdem am 25. Juli die letzten Satelliten in die Umlaufbahn transportiert wurden, ist das System jetzt fast vollständig und zur globalen Signal-Abdeckung fähig. Dank den Satelliten „Tara“, „Samuel“, „Anna“ und „Ellen“ navigierst Du bald mit einer Genauigkeit von unter einem Meter – alles zum europäischen Satellitennavigationssystem erfährst Du hier.

Die europäische Raumfahrtagentur ESA hat erfolgreich vier weitere Galileo-Satelliten in die Umlaufbahn ausgesetzt. Um 8:25 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit wurden sie mit einer Trägerrakete vom Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana in das All geschossen. Mit insgesamt 26 Satelliten ist das europäische Navigationssystem fast komplett. René Kleeßen, Manager des Galileo-Programms im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, bestätigt: „Die Konstellation ist damit nahezu vollständig und kann jetzt eine fast globale Abdeckung mit Galileo-Signalen gewährleisten.“

(Copyright ESA)

Galileo: Atomuhren sorgen für Genauigkeit

Die Satelliten werden voraussichtlich Anfang 2019 den Regelbetrieb aufnehmen; ab diesem Zeitpunkt kannst Du dann mit Galileo weltweit navigieren – bis dato ist das nur in Kombination mit den Diensten GPS, Glonass oder Beidou möglich. Bis zum Jahr 2020 wird das System auf bis zu 30 äußerst genaue Satelliten erweitert werden, die dank integrierten Atomuhren Positionen mit einer Präzision von unter einem Meter bestimmen können. Galileo soll laut Kleeßen für einen zuverlässigeren globalen Datenempfang sorgen, auch wenn die Signalabdeckung in entlegenen Gegenden nicht vollständig garantiert werden könne.

Paul Verhoef, ESA-Direktor für Navigation, lässt verlauten, dass die neuen Satelliten die globale Galileo-Abdeckung hervorragend steigern werden:

„Today’s satellites will increase the global coverage of Galileo with a performance that is widely recognised as excellent.“ (Paul Verhoef)

Galileo ging bereits vor zwei Jahren mit den ersten Diensten an den Start: Offener Dienst, Such- und Rettungsdienst, verschlüsselter Dienst für hoheitliche Zwecke sowie ein Zeitdienst. Der offene Dienst ist für die Bevölkerung frei zugänglich. Insofern Du also im Besitz eines aktuellen Smartphones oder Navigationsgerätes bist, kannst Du Galileo zur Ortung und Navigation nutzen.

Diese Smartphones unterstützen Galileo

Die European Global Navigation Satellite Systems Agency (GSA) veröffentlichte eine Liste aller aktuell mit Galileo kompatiblen Smartphones und Chip-Sets. Unter den derzeit 56 gelisteten Mobilgeräten sind unter anderem das Apple iPhone 8, iPhone 8 Plus, iPhone X, Huawei Mate 9, Huawei P20 sowie Huawei P20 Pro – auch das Nokia 8 und das Samsung Galaxy S9 Plus können mit Galileo navigieren.

Die ausführliche Auflistung der Galileo-fähigen Chips und Geräte findest Du hier.

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