Das Samsung Galaxy S20 ist da. Das neue Flaggschiff bietet alles, was das Herz eines Smartphone-Fans begehrt – technische Raffinesse, optische Extravaganz und allerlei Features. Doch kann das 2020er Samsung-Handy mit der Konkurrenz von Apple mithalten? Wir schauen genau hin: Galaxy S20 vs. iPhone 11 – der Vergleich.
Das Warten hat ein Ende: Der Branchenprimus Samsung gibt uns auf dem Unpacked Event 2020 Einblicke in den aktuellen Stand der Technik und präsentiert uns seine neuen Vorzeige-Smartphones, die er gleich auf den Namen Galaxy-S20-Serie tauft. Eine Serie, die es zudem in doppelter Anfertigung gibt: als 4G- und als 5G-Variante. Das Ziel der Namensgebung und des Lunches ist klar: Der führende Handyhersteller untermauert seine Ansprüche auf den Smartphone-Thron. Anspruch und Wirklichkeit können aber bekanntermaßen weit auseinander liegen. Deshalb nehmen wir das günstigste Modell der 2020er Galaxy-Reihe genau unter die Lupe und schauen, ob es mit dem Pendant aus der iPhone-2019er-Serie mithalten kann. Galaxy S20 vs. iPhone 11 – unser Vergleich.
Datenvergleich: Galaxy S20 vs. iPhone 11
Hier hast Du einen Überblick die technischen Daten beider Smartphones:
Galaxy S20 | iPhone 11 | |
Displaygröße
Technik Auflösung |
6,2 Zoll
Dynamic-AMOLED 3200 x 1440 Pixel |
6,1 Zoll
LCD 1792 x 828 Pixel |
Schutz | IP68, Gorilla Glass 6 | IP68 |
Prozessor | Exynos 990 (EU) | A13 Bionic |
Arbeitsspeicher | 8 GB
(12 GB in der 5G-Version) |
4 GB |
Speicher
erweiterbar? |
128 GB
Ja, bis zu 1 TB |
64, 128 oder 256 GB
nein |
Kamera
Megapixel |
Triple-Kamera
12 MP + 64 MP + 12 MP |
Dual-Kamera
12 MP + 12 MP |
Akku | 4.000 mAh | bis zu 17 Stunden Video-, 65 Stunden Audiowiedergabe, 16 Stunden Internet |
Betriebssystem | Android 10 | iOS 13 |
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Display und Design: Punch-Hole vs. Notch
Die zwei großen Konkurrenten auf dem Smartphone-Olymp gehen in Sachen Design und Display wie üblich unterschiedliche Wege, auch wenn sie dabei eingetretene Pfade kaum verlassen. Optisch zeigen beide bis auf wenige Ausnahmen Gewohntes und setzen auf den Wiedererkennungswert. Lediglich mit Blick auf die Farben präsentiert uns Samsung neuerdings mehr Variationen als die Konkurrenz aus Cupertino und bietet das Galaxy S20 in Grau, Blau und Pink an. Abgesehen davon gibt es weder beim iPhone 11 noch beim S20 designtechnisch große Überraschungen.

Apple scheint mit dem 2019er iPhone den beliebten Homebutton endgültig zu verabschieden und unterstreicht zugleich das Bekenntnis zur Notch. Die recht klobige Auskerbung am oberen Displayrand beherbergt eine 12-Megapixel-Kamera und sorgt zugleich für ein beinah randloses Sehvergnügen. Samsung entscheidet sich indes beim Galaxy S20 für ein Loch in der Mitte des oberen Bildschirmrandes, um die 10- Megapixel-Frontkamera unterzubringen und das Display damit beinah gänzlich auszunutzen. Eine starke Bildschirm-Krümmung, das Markenzeichen von Samsungs Displays, sucht man vergeblich. Dass der Branchenführer bei der günstigsten Variante seiner Herbst-Flaggschiffsreihe darauf verzichtet, ist mit Blick auf die bisherige Praxis aber nicht weiter ungewöhnlich. Diese technische Raffinesse war bis dato ohnehin meist den teuren Premium-Versionen vorbehalten.

Schaut man auf die Display-Technologie, dann verbucht das S20 auf dem Papier einen Vorteil. Während das iPhone 11 mit einem 6,1 Zoll großen LCD-Bildschirm ausgestattet ist, der mit 1792 x 828 Pixel und einer Dichte von 326 ppi auflöst, setzt Samsung einen drauf und verpasst dem Galaxy S20 ein 6,2-Zoll-Dynamic-AMOLED-Display mit einer 3200 x 1440 Pixel Auflösung bei 563 ppi. Dieser Vorsprung ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Das innovative Herzstück des S20-Displays ist die Bildwiederholungsrate. Hier spendiert Samsung der gesamten 2020er-S-Reihe 120 Hz. Das sorgt für eine außergewöhnlich scharfe und fließende Bildausgabe. Hier kann das iPhone 11 nicht mithalten, daher geht der Punkt an der Stelle an das Samsung Galaxy S20.
Prozessor: Kampf der Leistungsprotze
Die Performance ist für alle Smartphone-Hersteller die technische Prestigedisziplin schlechthin. Entsprechend liefern sich das Samsung Galaxy S20 und das iPhone 11 in Sachen Leistung natürlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wer hier flüssiger und effizienter arbeitet, ist schwer zu sagen, ohne die Software mit einzubeziehen.
Im iPhone 11 steckt das jüngste Kunststück aus Cupertino, der A13-Bionic-Chip, der im 7-nm-Verfahren hergestellt wird und mit acht Kernen sowie mit bis zu 2,6 GHz taktet. Ihm zur Seite stehen souveräne 4 GB RAM. Der Prozessor harmoniert ausgezeichnet mit iOS 13 und gehört laut Antutu-Benchmarktest zu den leistungsfähigsten sowie flottesten auf dem Markt und arbeitet dabei so energiesparsam, wie nie zuvor. Kein Wunder, sind doch insgesamt vier der 8 Kerne für die Effizienz zuständig, wobei sie um bis zu 40 Prozent effektiver sind, als das beim Vorgänger-Modell der Fall war. Der A13 überzeugt daher sowohl Tech-Experten als auch zahlreiche Apple-Kritiker und setzt Maßstäbe, an denen sich das Galaxy S20 messen lassen muss.
Das gelingt Samsung mit dem Exynos 990 beinah auch. Der Chip des Galaxy S20 wird ebenfalls im 7-nm-Verfahren hergestellt, taktet mit acht Kernen und einer Taktfrequenz von bis zu 2,73 GHz. Der Arbeitsspeicher beträgt ganze 8 GB, im Falle der Galaxy S20 5G-Variante sind sogar 12 GB an Bord. Die Südkoreaner setzen bei ihrem neuen Vorzeige-Prozessor auf eine Tri-Cluster-CPU bestehend aus einem Cortex-A55 Quad-Core, einem Cortex-A76 Dual-Core und einem neuen Custom-Dual-Core-Cluster. Mit der Ausstattung verspricht der Hersteller einen Leistungszuwachs von 20 Prozent im Vergleich zum Vorgänger. Ob sich dies in der Praxis bewahrheitet, werden Benchmarktest erst noch zeigen. Aber die Vermutung liegt nahe, dass das iPhone 11 im Vergleich zum Samsung Galaxy S20 dank iOS doch noch die Leistungstrophäe nach Hause tragen wird.

Akku und Speicher: Samsung-Power vs. iPhone-Eleganz
Geht es um die Ausdauer, haben erfahrungsgemäß Samsungs Flaggschiffe meist die Nase vorn. Auch das Galaxy S20 ist entsprechend an der Stelle bestens ausgerüstet und kommt mit einem 4.000 mAh starken Akku daher, der bis zu 64 Stunden Musik-, bis zu 18 Stunden Videowiedergabe sowie ca. 14-15 Stunden Internetzeit verspricht. On top verfügt Samsungs 2020er Flaggschiff über eine Schnelladefunktion, so dass sich das Smartphone in etwa 70 Minuten gänzlich aufladen lässt.
Aber Apple hat mit Blick auf die Akkuleistung inzwischen nachgelegt. Auch wenn der Hersteller aus Cupertino keine Angaben zu Akkugröße macht, zeigen Praxistests, dass das iPhone 11 ausdauertechnisch ein stimmiges Ergebnis liefert. Apple selbst verspricht bis zu 17 Stunden Video-, 65 Stunden Musikwiedergabe und ca.16 Stunden Internetzeit. Zudem ist das Schnelllade-Feature derweil auch bei iPhone-Modellen eingezogen, so dass sich das Handy in 30 Minuten bis zu 50 Prozent aufladen lässt. Damit hält das iPhone 11 mit dem Galaxy S20 nicht nur mit, sondern kann die Konkurrenz an der ein oder anderen Stelle auch übertrumpfen.
Fragt man wiederum nach dem internen Speicher, ist Samsung im Vorteil: Das Samsung Galaxy S20 ist standardmäßig mit 128 GB ausgestattet, verfügt jedoch über einen microSD-Slot und lässt sich daher um bis zu sagenhafte 1 TB erweitern. Das iPhone 11 kommt in drei Speichervarianten – 64 GB, 128 GB und 256 GB stehen hier zur Auswahl. Erweitern lässt sich die Kapazität allerdings nicht.
Kameraausstattung: Im Westen nichts Neues
Samsung und Apple stehen für zwei unterschiedliche Kamera-Philosophien. Hochklassige Bilder schießen beide High-End-Smartphones, aber wer den Titel des Fotokönigs für sich beanspruchen darf, lässt sich schwer sagen.

iPhone 11 legt vor und liefert mit seiner Dual-Kamera auf der Rückseite ein Foto-Equipment, das mit ausgefeilten KI-Features punktet: Bokeh und Tiefen‑Kontrolle, ein Porträtlicht mit sechs Effekten sowie optische Bildstabilisierung und ein Nachtmodus sorgen für hervorragende Aufnahmen und eine hochwertige Fotoleistung zu jeder Tageszeit. Die Hauptkamera ist mit einem 12-Megapixel-Ultraweitwinkelsensor mit ƒ/2.4 Blende sowie einem 12-Megapixel-Weitwinkelobjektiv mit ƒ/1.8 Blende ausgestattet und verfügt über einen zweifach-optischen sowie einen fünffach-digitalen Zoom. Auch wenn sich diese Ausstattung auf dem Papier nicht sonderlich spektakulär liest, holt Apple im Zusammenspiel mit dem Betriebssystem und den KI-Effekten das Maximum heraus, so dass das iPhone 11 fototechnisch eine mehr als souveräne Figur macht.
Samsung lässt sich in Sachen Fotoleistung jedoch nicht lumpen und verbaut im Galaxy S20 eine Triple-Kamera, die über einen 12-Megapixel-Weitwinkelobjektiv mit ƒ/1.8 Blende, einen 12-Megapixel-Ultra-Weitwinkelsensor mit ƒ/2.2 Blende sowie einen 64-Megapixel-Telesensor mit ƒ/2.0 Blende verfügt. Mit dabei ist zudem ein dreifacher optischer und ein 30facher digitaler Zoom sowie weitere zahlreiche KI-Features wie Szenenoptimierung, Autofokus, optischer Bildstabilisator oder ein Nachtmodus, marketinggerecht BrightNight genannt. Damit macht die Galaxy S20 Kamera auf dem Papier einen löblichen Eindruck.
Mit Blick auf die Front-Cam nehmen sich beide Handys nicht viel. Das iPhone 11 punktet mit einer 12-Megapixel-, das Galaxy S20 mit einer 10-Megapixel-Linse. Beide setzen auf eine ƒ/2.2 Blende, nehmen Videos in 4K-Qualität auf und verfügen über KI-Features, die Selfie-Aufnahmen optimieren. Zwar schießt das iPhone 11 hervorragende Selfies und verbucht den Daten nach mit Blick auf die Software einen Vorteil, jedoch sind die Unterschiede hier zu geringfügig, um als Verkaufsargument anzudienen.
Galaxy S20 vs. iPhone 11 – Unser Fazit
Sowohl das Galaxy S20 als auch das iPhone 11 sind High-End-Smartphones, die in Sachen Leistung, Design und Software den state of the art darstellen. Welches Gerät für Dich in Frage kommt, ist mehr eine Frage der Philosophie als der Technik. Die Stärke des iPhones liegt im leistungsfähigen Prozessor, dem perfekt abgestimmten und intuitiven Betriebssystem sowie der innovativen und effizienten Software. Das Samsung Galaxy S20 punktet mit Speicherkapazität, einer 5G-Variante, dem Display mit der wahnsinnigen Bildwiederholungsrate von 120 Hz und einer Triple-Kamera. Wer hier eine Kaufentscheidung fällen muss, hat also im wahrsten Sinne ein Luxusproblem.