Inhaltsverzeichnis
Wir haben den Apple HomePod einem Test unterzogen und seine Features und Schwächen genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis findest Du in diesem Artikel.
Der HomePod ist Apples Antwort auf die Smart-Speaker-Konkurrenz Amazon Echo und Google Home. Wir haben uns den Lautsprecher einmal genauer vorgeknöpft und ihn umfassend getestet. Ob es der Apple-Jungspund mit den alteingesessenen Rivalen aufnehmen kann, erfährst Du hier.
Einrichtung und Installation
Die erste Einrichtung des Apple HomePod geht schnell und unkompliziert über die Bühne. Neben der Stromzufuhr sind nur wenige Klicks auf dem iPhone nötig, um den Speaker in Betrieb zu nehmen. Dadurch kannst Du innerhalb weniger Minuten bereits Musik hören und erste Sprachbefehle testen. Zugangsdaten wie WLAN-Passwörter und Account-Daten von Apple Music überträgt das für die Einrichtung notwendige iPhone automatisch – sehr angenehm und nützlich. Einziges Manko: Der HomePod kann ausschließlich per iPhone eingerichtet werden und steht somit Android-Nutzern nicht zur Verfügung. Amazon Echo und Google Home bieten hingegen Support für iOS und Android an.
Funktionen
Der Funktionsumfang des Apple HomePod ähnelt dem anderer Smart Speaker, wie Google Home und Amazon Echo. Musik-Streaming, Spracherkennung, Smart-Home-Steuerung und mehr ist mit dem Lautsprecher möglich. Mit dem sogenannten Handoff-Modus hat der Speaker ein besonderes Highlight an Bord, das Modelle von Konkurrenten nicht vorweisen können. Per Handoff lassen sich Telefonate und Musik mit einem Handgriff vom iPhone auf die Smarte Box verschieben. Inzwischen verfügt der HomePod außerdem über Online-Radiosender und in den USA auch über Multi-User-Support, über den Nutzer anhand ihrer Stimme erkannt werden. Alexa und Google Home beherrschen beide Funktionen bereits sehr lange.
Sound und Musik-Streaming
Die Apple-Techniker wollten in erster Linie einen Lautsprecher kreieren und das ist ihnen auch mehr als gelungen. Der Klang des Apple HomePod ist herausragend und erstaunlich für einen Lautsprecher seiner Größe. Ähnliche Modelle von den Konkurrenten Amazon und Google können in Sachen Klangqualität nur schwer mithalten. Der HomePod besteht aus sieben Hochtönern, einem Tieftöner und sechs Mikrofonen. Die tiefen Bässe können es mit größeren Lautsprechern aufnehmen und die hohen Töne klingen sauber, auch bei steigender Lautstärke. Dank intelligenter Technologie erfassen die Mikrofone den Schall und der HomePod korrigiert mit diesen Informationen die Wiedergabe. Steht der Smart Speaker also zu nah an einer Wand, werden die entsprechenden Lautsprecher leiser eingestellt. Dadurch bleibt der Klang des Apple-Speakers unverändert, egal ob er frei im Raum, vor einer Wand oder in einem Regal steht. On top lässt sich die Lautstärke des HomePod per Touchpad an der oberen Seite des Lautsprechers einstellen. Ähnliche Möglichkeiten gibt es auch bei der Konkurrenz, jedoch nicht so elegant.
Leider steht sich Apple beim Thema Musik-Streaming selbst im Weg, wenn auch bei vollem Bewusstsein. Die einzigen Musik-Dienste, die der HomePod ohne Murren akzeptiert, sind Apple Music und iTunes. Spotify, Deezer und andere gängige Plattformen lassen sich nur über Umwege auf den Lautsprecher bringen. Das mag marketingtechnisch und für Apple-Jünger sinnvoll sein. Für alle anderen wird der Apple-Speaker dadurch uninteressant, was aufgrund der enormen Klangqualität wirklich schade ist.
Spracherkennung und -Befehle
Siri, die Sprachassistenz von Apple, reagiert auch bei hoher Raumlautstärke und bei niedriger Sprechlautstärke auf Nutzer, sogar von einem Nebenraum aus. Die Sprachbefehle zu interpretieren fällt Siri zuweilen allerdings noch schwer. Englische Wörter bei deutscher Spracheinstellung versteht sie meist falsch und auch mit Dialekten kann Apples Sprachassistenz weniger gut umgehen als ihre Konkurrenten Alexa und Google Assistant. Wer deutlich und möglichst Akzent- und Dialekt-frei spricht, findet in Siri eine hilfreiche Begleitung für den Alltag.
Übrigens: Auf Englisch funktioniert Siris Hörverstehen einwandfrei, was sicherlich nicht zuletzt daran liegt, dass die Entwicklung in den USA, also in einem englischsprachigen Land, stattfindet.
Smart Home und HomeKit
Im HomePod ist ein Smart-Home-Hub integriert, der die Sprachsteuerung vieler verschiedener Komponenten ermöglicht. So lassen sich beispielsweise Rollos, Lichter und Heizungsthermostate per Sprache bedienen. Im Smart-Home-Bereich funktioniert der HomePod einwandfrei und erfüllt zuverlässig fast alle Aufgaben, die wir ihm auftragen. Schade ist jedoch auch hier, dass Apple an seinem Individualitäts-Fetisch festhält: Der HomePod lässt sich nur mit HomeKit-kompatiblen Geräten verknüpfen und umgekehrt. Wer bereits Module anderer Systeme in seine vier Wände integriert hat, kann den HomePod nicht für die Steuerung des Smart Homes nutzen. Darin liegt jedoch neben erstklassigem Sound die Stärke des Lautsprechers.
Fazit – Das wichtigste in Kürze
Das gefällt uns:
- Erstklassiger Sound und tiefe Bässe
- Solide Spracherkennung
- Einrichtung unkompliziert und schnell
- Handoff-Modus
Das ist verbesserungswürdig:
- Im Smart Home nur per HomeKit nutzbar
- Musik nur von iTunes und Apple Music abspielbar
- Preisintensiv
Hervorzuheben ist vor allem die bahnbrechende Soundqualität des HomePod, mit der nicht einmal die teureren Konkurrenz-Modelle wie der Google Home Max und der Amazon Echo Studio mithalten können. Wer einen Bluetooth-Lautsprecher für Partys sucht und gerne laute Musik hört, wird mit dem HomePod mehr als glücklich. Mit einem Preis von etwa 349 Euro ist der Apple-Speaker preisintensiv und deutlich teurer als vergleichbare Modelle von Amazon und Google. Die Investition lohnt sich vor allem, wenn Du den HomePod als Smart-Home-Hub und Musik-Box verwenden und zusätzlich von der Sprachsteuerung profitieren möchtest. Wer es vor allem auf Siri abgesehen hat, wird möglicherweise enttäuscht. Hierfür reicht ein iPhone oder iPad vollkommen aus. Für Android-Nutzer ist der HomePod nicht empfehlenswert. Für Apple-User mit Musik-Abo bei Apple Music und Smart-Home-Elementen, die mit dem HomeKit kompatibel sind, ist der Lautsprecher durchaus sinnvoll einsetzbar.